Elfköpfige Bande betrügt Casino Zürich – Polizei nimmt „Chinese Eleven“ fest
Eine elfköpfige Gruppe aus China hat das Casino Zürich mit einem raffinierten Betrug um rund 140.000 Franken gebracht. Wie gelang es den „Chinese Eleven“, das Sicherheitssystem zu umgehen? Dank aufmerksamer Mitarbeiter griff die Polizei rechtzeitig ein und beendete den spektakulären Coup.
Spektakulärer Casino Coup in Zürich
Mitten im März 2024 spielte sich im Casino Zürich ein Betrug ab, der an einen Hollywood Blockbuster erinnert. Elf Personen, bekannt als die „Chinese Eleven“, setzten alles auf eine Karte – und das im wahrsten Sinne des Wortes. Ihr Plan: Mit raffinierten Tricks und technischer Unterstützung das Casino um eine beachtliche Summe zu erleichtern.
Inspiriert schien die Gruppe vom Filmklassiker „Ocean’s Eleven“, in dem ein Team mit ausgeklügelter Taktik mehrere Casinos ausraubt. Auch in Zürich agierten die Täter koordiniert: Während einige Mitglieder am Spieltisch saßen und das Kartenspiel Punto Banco spielten, lenkten andere das Personal ab.
Der eigentliche Clou: Mit einem präparierten Handy filmte der Anführer beim Mischen die Karten, sodass die Gruppe später genau wusste, welche Karten als nächstes kommen würden. So gelang es ihnen, innerhalb weniger Minuten rund 140.000 Franken zu gewinnen, der größte Coup der Schweizer Glücksspielszene. Doch ihre Gier wurde ihnen zum Verhängnis.
Die „Chinese Eleven“ – Wer steckt hinter dem Plan?
Die als „Chinese Eleven“ bekannte Gruppe bestand aus zehn Männern und einer Frau, alle aus China stammend. Die meisten waren keine Profi-Gauner, sondern Arbeiter aus der Textilindustrie, die offenbar durch finanzielle Not und Schulden getrieben wurden. Innerhalb der Gruppe gab es eine klare Rollenverteilung.
Einige Mitglieder saßen am Spieltisch, andere beobachteten das Geschehen aus einem nahegelegenen Hotelzimmer, und mindestens ein Komplize war als Croupier im Casino angestellt. Die Koordination erfolgte über Funk, sodass Informationen über die Karten und das Spielgeschehen in Echtzeit weitergegeben werden konnten.
Ihr Ziel: Mit technischer Raffinesse und Teamarbeit das Casino systematisch zu betrügen und hohe Gewinne zu erzielen.
Hightech Betrug: So funktionierte die Masche
Die Gruppe setzte auf eine Kombination aus Technik und Ablenkung. Ein präparierter Kartenschlitten, der über eine Fernverbindung gesteuert werden konnte, war das zentrale Werkzeug. Während am Tisch gespielt wurde, filmte ein Mitglied mit einer versteckten Handykamera die Karten, sobald sie gemischt wurden. Ein Vorgehen, das in den besten Online Casinos nicht aufgehen würde.
Diese Aufnahmen wurden an Komplizen außerhalb des Casinos übermittelt, die per Funk die Reihenfolge der Karten durchgaben. Gleichzeitig sorgten weibliche Mitglieder am Tisch für Ablenkung, um das Personal zu beschäftigen und die Manipulation zu verschleiern. So wusste die Gruppe immer genau, welche Karten als Nächstes kamen, und konnte gezielt hohe Einsätze platzieren.
Verdacht, Überwachung, Zugriff: Das Ende des Coups
Die Bande besuchte das Casino mehrfach innerhalb weniger Tage. Mit jedem Besuch stiegen ihre Gewinne – beim ersten Mal handelte es sich um einen „Testlauf“, danach wurden die Einsätze und Auszahlungen deutlich höher. Das auffällige Verhalten und die ungewöhnlich hohen Gewinne weckten schließlich den Verdacht des Sicherheitspersonals.
Cedric Schmid, ein erfahrener Sicherheitsmitarbeiter, beobachtete die Gruppe per Videoüberwachung und bemerkte Unregelmäßigkeiten im Spielablauf. Nach Rücksprache mit der Casino Leitung wurde die Polizei eingeschaltet. Beim dritten Betrugsversuch schlug das Team zu, die „Chinese Eleven“ wurden festgenommen, bevor sie erneut zuschlagen konnten.