Neues Bündnis gegen illegales Glücksspiel – Was der Koalitionsvertrag 2025 verspricht
Am Mittwoch, dem 09.04.2025, war es endlich so weit: Der neue Koalitionsvertrag zwischen CDU, CSU und SPD wurde in einer Pressekonferenz vorgestellt – und auch die Glücksspiel-Branche findet darin Erwähnung: Der Kampf gegen illegales Glücksspiel ist als eines der zentralen Ziele der kommenden Regierung formuliert. Ein wichtiges Thema, da der Schwarzmarkt hierzulande immer weiter wächst. Die Deutsche Automatenwirtschaft (DAW) begrüßt diese Entscheidung als notwendigen Schritt – doch es bleibt abzuwarten, welche Maßnahmen die Politik tatsächlich umsetzt.
Illegales Glücksspiel – Ein milliardenschweres Problem
Der illegale Glücksspielmarkt in Deutschland wächst Jahr für Jahr. Experten schätzen, dass allein das nicht lizenzierte Automatenspiel einen Umsatz von bis zu 6 Milliarden Euro pro Jahr erzielt. Diese enormen Summen landen nicht in den staatlichen Kassen, sondern in den Händen von Kriminellen, die häufig keiner Kontrolle unterliegen und keinerlei Spielerschutz gewährleisten. Laut dem Bundesdrogenbeauftragten Burkhard Blienert ist bereits jedes dritte Automatenspielgerät in Deutschland illegal.
Diese unregulierten Märkte stellen vor allem im Bereich der Online Casinos ein großes Risiko für die Spieler dar. Ohne den Schutz der lizenzierten Anbieter können sie in die Hände von Betrügern und unethischen Betreibern geraten, was wiederum zu finanziellen und persönlichen Schäden führen kann. Ein weiterer Aspekt ist, dass die Schwarzmarktanbieter oftmals keine Verantwortung für die Einhaltung von Spielerschutzrichtlinien übernehmen.
Koalitionsvertrag greift Branchenforderungen auf
Der Koalitionsvertrag selbst enthält eine klare Ansage zur Bekämpfung des illegalen Glücksspiels. Wörtlich heißt es, dass die Regierung „gemeinsam mit den Ländern die Bekämpfung von illegalem Glücksspiel verbessern“ wird. Das ist ein bedeutender Schritt in die richtige Richtung, allerdings bleibt abzuwarten, wie konkret die Umsetzung dieser Ziele erfolgen wird.
DAW heißt klares Signal der Politik gut
Die Deutsche Automatenwirtschaft (DAW) begrüßt das im Koalitionsvertrag festgehaltene Ziel der Regierung, den Kampf gegen illegales Glücksspiel zu intensivieren. Laut DAW-Vorstand Georg Stecker sei der Schritt längst überfällig. In einer ersten Stellungnahme erklärte er:
“Nun kommt es darauf an, mit einer klugen Regulierung die legalen Anbieter zu stärken und so das Übel der Illegalität an der Wurzel zu bekämpfen. Unser legales Angebot ist sicher. Nun muss es wieder der Nachfrage der Verbraucher gerecht werden und ausreichend verfügbar sein.”
Stecker betonte weiterhin, dass es nicht ausreiche, nur zu deklarieren, dass der illegale Markt bekämpft werden soll. Vielmehr müsse es auch konkrete Maßnahmen geben.
Politischer Rückhalt und öffentlicher Druck
Neben der DAW unterstützen auch andere politische Akteure die Initiative der Regierung. Burkhard Blienert, der Beauftragte der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen, hat in der Vergangenheit bereits verdeutlicht, dass der Schwarzmarkt eine ernsthafte Bedrohung für den Spielerschutz darstellt. Der Koalitionsvertrag gibt der Branche und den politischen Akteuren nun eine klare Richtung vor – der Druck auf illegale Anbieter wird steigen.
Auch in der breiten Öffentlichkeit wird das Thema immer häufiger diskutiert. So hat die Automatenwirtschaft kürzlich einen parlamentarischen Abend veranstaltet, bei dem die Problematik des illegalen Glücksspiels thematisiert wurde. Politische Entscheidungsträger und Vertreter der Branche tauschten sich darüber aus, wie man den nicht-regulierten Markt effizient bekämpfen kann, um beispielsweise illegalen Glücksspielstätten wie in Saarbrücken den Garaus zumachen.
Fazit: Ein Anfang – aber noch kein Durchbruch
Der neue Koalitionsvertrag zeigt, dass die Politik das Problem des illegalen Glücksspiels ernst nimmt und ein klares Ziel formuliert hat. Doch damit ist es noch nicht getan. Um den illegalen Markt wirklich zu bekämpfen, müssen nun konkrete und praktikable Maßnahmen umgesetzt werden, die sowohl den Spielerschutz verbessern als auch den legalen Markt stärken.
Quellen: Deutsche Automatenwirtschaft, ISA-Guide